081 645 11 11 info@tennahospiz.ch

Lieber Hugo,

nur wenige Tage nach deinem letzten Ausflug ins Safiental mit Projektbesuch in der “Alten Sennerei” des Vereins Tenna Hospiz, konntest du in deinem Daheim “im Schilf” friedlich entschlafen. Es war dir vergönnt, umgeben von Familie und einem umsichtigen Betreuungsteam, bis zuletzt zuhause zu sein. Nun bist du erlöst von den zunehmenden Beschwerden, die dir das hohe Alter auch brachten.

Du hast uns vom Verein Tenna Hospiz während beinahe fünf Jahren begleitet. Du warst einer der eifrigsten Leser unserer Website, hast dich von Anfang an für das innovative Model der guten Betreuung und der Sterbebegleitung interessiert, auch aus spirituellen Gründen. Dann hast du mit deinem Fachwissen die Vereinsmitglieder in betriebswirtschaftlichen Belangen beraten und aus deiner Berufserfahrung heraus berechtigterweise ganz kritische Fragen gestellt.

So idealistisch und innovativ das Modell der Pflege-WG ist, in der heutigen Welt muss dieses auch als KMU bestehen können. Nur so kann die Menschlichkeit (und nicht die vorgegebenen Verrechnungsmechanismen) das Wichtigste sein. Deshalb hast du uns in der kritischen Phase – dem Übergang vom Traum zum gelebten Alltag – finanziell den Rücken gestützt. Für alles sind wir dir dankbar.

Zwei Jahre lang lag ein unscheinbarer Gutschein auf deinem Pult. Bei der Besichtigung des Rohbaus in Pandemiezeiten war der Aufzug noch nicht in Betrieb. So war es dir nicht möglich, die oberen Stockwerke zu besichtigen: die Hospizabteilung, die so viel Geborgenheit ausstrahlt, und die pflegegerechten Kleinwohnungen unter dem Dach. Der Gutschein war für eine Gratisfahrt ganz nach oben mit dem einladenden Lift im Tenna Hospiz. Ein kleines Geschenk, mit grosser Wirkung. Das Strahlen in deinem Gesicht zeigt es!

Es sei dir im Leben gut gegangen, und du seist zuversichtlich, dass es dir im Jenseits auch gut gehen werde – sagtest du einmal im Interview. Wir vom Verein Tenna Hospiz wünschen dir alles Gute auf der langen Reise ins Grosse Ungewisse.

Und hier erzählt Hugo Bohny gleich selber aus seinem Leben: Wir sollten demütiger sein