Nach einigen Tagen mit eher feuchtem und kühlem Wetter anfangs Juni, freuten wir uns auf den Besuch der MusikSpitex in der „Alten Sennerei“.
Schön, dass die alten Melodien wieder einmal erklingen.
Wenn Nejc Grm von der MusikSpitex seine Finger über die Tasten der Handorgel gleiten lässt, und die Augen über die „Notenhefte der Safier Streichmusiken“, werden Erinnerungen wach an die Tanzabende in der „Rhiimatte“ auf dem „Platz“ oder im „Wiesenheim“…
Und damit hat sich auch die Blütenpracht geändert, wie jedes Jahr um diese Zeit:
Grosser Gelber Frauenschuh in der Ruinaulta.
“Der Frauenschuh (Cypripedium calceolus) ist eine der eindrücklichsten einheimischen Orchideen. Die Blüte verströmt einen leichten aprikosenähnlichen Geruch. Sie gehört zu den sogenannten Kesselfallen. Angelockte Insekten – vor allem Erdbienen – rutschen in die pantoffelförmige Unterlippe und versuchen, über eine durch lichtdurchlässige Stellen der Pantoffelwand beleuchtete Haartreppe ins Freie zu glangen. Dabei streifen sie die Staubbeutel und beschmieren sich Kopf und Rücken mit der wächsernen Pollenmasse. Beim Besuch der nächsten Blüten – und einem neuerlichen “Reinfall” – streifen sie den Pollen beim Entkommen an der klebrigen Narbe ab. Dass diese edelste der einheimischen Orchideen strengsten Schutz braucht, wird sofort verständlich, wenn man weiss, dass sie erst nach 16 Jahren erstmalig blüht und ausserdem jahrelang auf die Symbiose mit einem Bodenpilz angewiesen ist.
An den locker bewaldeten, halbschattigen Hängen zur Rheinschlucht hin gefällt es dem Frauenschuh offenbar gut.”
Text: Martin Koradi (http://www.phytotherapie-seminare.ch)