Und plötzlich sass er da: Hermann Jakob Dorner. An einer der öffentlichen Baustellenbesichtigungen in der “Alten Sennerei” im Jahr 2020 besuchte uns ein bis anhin unbekannter Mann und Tenner Bürger. Er war mit seiner Familie auf dem Grab seiner Frau Mavis, die bei der Kirche von Tenna ihre letzte Ruhe gefunden hatte.
Hermann war sofort überzeugt, dass die “Alte Sennerei” und die Pflege-WG der richtige Ort für seinen letzten Lebensabschnitt sei. Nach der Fertigstellung des Gebäude erklärte er anlässlich eines gemeinsamen Essens in der grossen Stube, dass es noch zu früh sei für ihn (mit 95 Jahren) ins Hospiz zu ziehen. Dafür wurde er Gönnermitglied des Vereins Tenna Hospiz – als Zeichen der Verbundenheit.
Letzte Woche hat Hermann nun in Arosa seine letzte grosse Reise ins Ungewisse angetreten. Er starb ‘zuhause’, wie er sich das gewünscht hatte. Das Hospiz brauchte er noch nicht, weil es ihm gut ging!
I’ve lived a life that’s full,
I did what I had to do,
and more, much more than this
I did it my way
Mit diesem Zitat von Frank Sinatra verabschiedet sich seine Familie von einem Mann, der voller Energie sein Leben gemeistert hat. Hermann hat vor zehn Jahren Erlebnisse aus seinem Leben in Buchform veröffentlicht:
Stories from the Manager’s Office, Athena Press 2010
Es ist eine Ehre für eine kleine zivilgesellschaftliche Initiative für pflegegerechten Wohnraum für den letzten Lebensabschnitt im Berggebiet so positiv wahrgenommen zu werden von einem Mann, der in aller Welt grosse Hotels geführt hat. Seine Reise in die Welt hat 1942 als Ziegenhirt in Tenna angefangen und er wird hier einen letzten Ruheplatz finden werden.