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Das Alterszentrum Senesca in Maienfeld, das laut einem Artikel in der Südostschweiz vom Kanton beauftragt worden ist, ein Pilotprojekt für ein Hospiz in Graubünden für drei Jahre einzurichten, wirbt zur Zeit kräftig in den regionalen Medien:

Ein Ort, wo der Tod kein Tabu ist (Südostschweiz, 26. April 2018)

Das Angebot eines Hospizes wird fragwürdig auf einen Schlagzeile reduziert: “Schmerzfreiheit vor Heilung”. Aus dem Englischen wird übersetzt, dass Palliative Care vor Medical Cure kommt. Das bedeutet eigentlich, dass palliative Pflege vor medizinischer Behandlung zur Heilung von Krankheit kommt. Die Hospiz Idee auf “Schmerzfreiheit” zu reduzieren finde ich fahrlässig.

Ehrlicher sind die Aussagen zur Motivation des ersten Hospizes in Graubünden. Der ganze Artikel ist voller Aussagen über das liebe Geld. “Für den Kanton lohnt es sich”; “Ein Tag im Pflegeheim ist schlicht günstiger als ein Tag im Spital” (was nichts über ein Hospiz aussagt); “Mit der Integration in die bestehende Institution können wir Synergien nutzen und damit auch Kosten optimieren”. Damit all diese finanziellen Vorteile möglich sind, unterstützt der Kanton das Alterszentrum Senesca mit zusätzlichen CHF 400’000 pro Jahr. Auch die Menzi-Jenny-Gertrud-Stiftung unterstützt das Projekt finanziell. Und es wird auch darauf hingewiesen, dass grundsätzlich die “Krankenkasse die Kosten der grundversicherten Patienten in einer Palliativstation gemäss Krankenversicherungsgesetz übernehmen”. Denn, alle Menschen in der Schweiz erhalten angepasste Palliative Care. Schön wär’s!

Ein weiterer Artikel, der in der Südostschweiz auch zitiert wird, erschien am 21. April 2018 in Prättigauer und Herrschäftler. Dieser Artikel ist weit informativer. Allerdings macht der Schreiber eine zweifelhafte Aussage: “Weitere Hospize sind im Kanton nicht vorgesehen”. Ich stehe mit dem Verein palliative gr als Mitglied in Kontakt und habe mich mit dessen Geschäftsleiterin persönlich mehrmals über das Projekt Tenna Hospiz ausgetauscht. Da überrascht mich eine solche Aussage: Das mag aus der Sicht der Informanten so richtig tönen (weil sie die Hospiz Idee für Graubünden monopolisieren), aber es entspricht aber nicht der Wahrheit.