081 645 11 11 info@tennahospiz.ch
Eine dynamische Natur

Im ganzen Safiental ist Bündner Schiefer anzutreffen. Leider ist dieser Schiefer weder ölreich, noch stabil für langfristige dekorative und konstruktive Anwendungen. Mattli Hunger schreibt dazu: “Das Safiental ist tief eingeschnitten in den weichen Bündner Schiefer. Tiefe Tobel mit Lawinenzügen und Rüfen trennen die einzelnen Höfe und Geländekammern.” Das obige Bild zeigt, dass sich bei schönstem Wetter spontan Hangrutschungen lösen können.

Auch bei der Gebäudeversicherung des Kantons Graubünden ist bekannt, dass die Hänge und Terrassen mit den Streusiedlungen und Wirtschaftsflächen wegen der Weichheit des Gesteins und der Schichtung des Felsens parallel zur Hangneigung immer in Bewegung sind. Sind es Millimeter oder Dezimeter pro Jahr? Wer weiss. Sicher ist nur, dass unten im Tal die wilde Rabiusa stetig Material abbaut und Richtung Bodensee spült, während der Berg mit gleicher Beharrlichkeit neues Material nachrutschen lässt.

Wie sich diese Dynamiken in den kommenden Jahren ändern werden, weiss niemand. In anderen Gegenden in Graubünden ist man sehr besorgt über die Folgen des derzeitigen Klimawandels. Auf Grund einer Empfehlung der kantonalen Gebäudeversicherung im Anhang zur Baubewilligung hat Architekt Pascal Hofmann, zusammen mit dem Vorstand des Vereins Tenna Hospiz, vorausschauende Massnahmen ausarbeiten lassen. Wir werden den Neubau für die “Alte Sennerei” von Anfang an auf bestehende und zunehmende Erdbewegungen auslegen.

Mit diesen Massnahmen verhindern wir mögliche Schäden am Gebäude, die auf Grund der vorhersehbaren klimatischen Entwicklungen zunehmend wahrscheinlicher werden. Die Mehrkosten dafür müssen wir in Hinsicht auf den langfristigen Werterhalt nun auf uns nehmen und finanzieren.

Der Vorstand des Vereins Tenna Hospiz hat aus den selben Überlegungen darauf verzichtet ein Heizungssystem mit Erdwärmesonden in Betracht zu ziehen. Viele Fachleute mit Kenntnis der Geologie und der Besonderheiten des Bündner Schiefers raten aktiv davon ab. Das Projekt “Alte Sennerei” ist eben tief verwurzelt im Safiental – was in vielfältigen Erscheinungen zum Ausdruck kommt!